Überfall auf Jugoslawien







Inhalt


Der Verband der
ausgesiedelten
Slowenen


Die Geschichte des
slowenischen Volkes
in Kärnten

Der
Unterdrückungsprozess
der slowenischen
Sprache in Kärnten

Der Plebiszit

Die
Zwischenkriegszeit

Der Anschluss an
Hitler-Deutschland

Die Kärntner Slowenen
unter dem Zeichen des
Hakenkreuzes bis zum
Jahr 1941

Überfall auf Jugoslawien

April 1942 - der
Monat der
Massenvertreibung von
Kärntner Slowenen

Das (Über)leben in
den Lagern

Widerstand gegen das
NS-Regime

Die Rückkehr
nach Hause

Nachkriegszeit

Das Niederschreiben
von Erinnerungen


Die Lage der Kärntner
Slowenen in der
heutigen Zeit


Quellen und Danksagungen

Überfall auf Jugoslawien

Das nationalistische Deutschland war vorerst daran interessiert auch Jugoslawien in den Dreipakt mit Italien und Japan mit einzubinden. Als sich Jugoslawien aber deutlich für den Kommunismus aussprach, verwandelte sich dieses Interesse in feindliche Gelüste. Mit einem Überfall auf Jugoslawien teilten sich die faschistischen Besatzungsmächte auf drei Teile, einen deutschen, einen italienischen und einen ungarischen. Wobei Jugoslawien von der italienischen und ungarischen Besatzungsmacht ohne weitere Ansprüche besetzt wurde, war es für Adolf Hitler unerlässlich, dass der deutsche Teil Jugoslawiens "germanisiert" werden muss. Hierbei hielt man sich streng an die Verordnung zur Festigung der deutschen Nation aus dem Jahre 1939. Aus dieser Verordnung gingen unter anderem folgende Bestimmungen hervor:

  1. Das Erlangen deutscher Reichsangehöriger aus fremden Ländern
  2. Die Vernichtung feindlicher Beeinflussung in fremden Gebieten und
  3. die Auswechslung unerwünschter Völker mit deutschten Reichsangehörigen.

Auf dem Gebiet deutscher Zivilverwaltung, mussten sich alle Slowenen jener rassistisch politischen Wertschätzung unterordnen, welche darüber entschied ob bestimmte Bevölkerungsteile der Germanisierung und der deutschen Staatsbürgerschaft wert sind, oder sie als so genannte "Schutzangehörige" ständigen Diskriminierungen unterworfen werden.
Die ersten Vorgangsweisen der rassistischen und unmenschlichen Nazipolitik mit so genannten "Unwürdigen" ließ sich bereits im Frühjahr 1941 feststellen, als 583 geistig und körperlich behinderte Slowenen aus der Untersteiermark ins Vernichtungslager "Schloss Hartheim" bei Linz deportiert wurden.
Die Besetzung Oberkrains und der Untersteiermark bedeutete bis Kriegsende die Vertreibung von 80.000 Menschen nach Kroatien, Bosnien und Serbien.
Geplant war eigentlich die Deportation von 220.000 - 260.000 Slowenen - und dies alleinig in den Monaten Mai-Oktober 1941. Die reduzierte Anzahl der deportierten Personen lässt sich mit der schrittweise voranschreitenden Niederlage des deutschen Krieges erklären.
Auch im Gebiet des heutigen Polens hatte die Volksdeutsche Mittelstelle mit der Umsiedlung so ihre Schwierigkeiten. In den Gebieten von Poznanj-Powartje und Gdansko wurden 462.709 Reichsdeutsche angesiedelt. Obwohl eine massenhafte Vertreibung von Polen stattfand, gab es für weitere Reichsdeutsche keinen Platz mehr.
Geplant waren noch weit größere Aussiedlungsmaßnahmen aus Polen, der Ukraine und Weißrussland nach Serbien.
Innerhalb von 5-10 Jahren sollten alle geplanten Gebiete germanisiert werden und somit eine wahre "deutsche Hitler-Welt" entstehen. In dieser Welt würden Reichsdeutsche in schönen Städten und im ländlichen Bereich deutsche Bauern leben. In einer Art "zweiten Welt" würden Polen, Russen und Ukrainer untergebracht werden, welche den Reichsdeutschen als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen müssten.
Anhand dieses Beispiels lässt sich erahnen, wie das Bild in Kärnten ausgesehen hätte, wenn der Krieg nach 1945 noch nicht zu Ende gewesen wäre.
Mit der Niederlage des Mutterstaates der Slowenen führte Heinrich Himmler anhand der Verordnung Nr. 46/1 "Kärntens große Aufgabe" ein, mit welcher man sich der "unwürdigen Slowenen" entledigen wollte.
Verordnung
Aus der Sammlung von F. Rehsmann für das Buch "Rod pod Jepo")
Verordnung
Aus der Sammlung von F. Rehsmann für das Buch "Rod pod Jepo")
Ab sofort wurden der Slowenische Kulturverband und 43 örtliche Kulturvereine aufgelöst und das daraus gewonnene Vermögen beschlagnahmt. Die slowenischen Genossenschaften wurden vorerst unter eine Kommissarsverwaltung gestellt und des Weiteren mit deutschen Genossenschaften vereint. Die Leitung dieser wurde von deutschen Parteianhängern übernommen. Zudem wurden slowenische Druckerzeugnisse vernichtet und mit der Einstellung hauptsächlich deutscher Kindergärtnerinnen und Lehrern, welche in diversen Organisationen auch Führungspositionen übernahmen, slowenische Organisationen aufgelöst.
Als Höhepunkt der Unterdrückung und Diskriminierung der Kärntner Slowenen galt jedoch die Massenvertreibung der slowenischen Bevölkerung. Geplant war die Deportation von 20.000 - 50.000 Slowenen, doch diese Planung konnte nicht verwirklicht werden, da die deutschsprachigen Kärntner Angst vor fremder Ansiedlung hatten. So wurden "nur die ärgsten" Slowenen deportiert.
Die Vertreibung der Kärntner Slowenen - die so genannte "K-Aktion", umfasste letztendlich 204 Familien oder 1220 Personen. Davon konnten jedoch durch Interventionen noch 123 Personen frühzeitig vor der endgültigen Aussiedlung aus Kärnten verschont bleiben.