Widerstand gegen
das NS-Regime







Inhalt


Der Verband der
ausgesiedelten
Slowenen


Die Geschichte des
slowenischen Volkes
in Kärnten

Der
Unterdrückungsprozess
der slowenischen
Sprache in Kärnten

Der Plebiszit

Die
Zwischenkriegszeit

Der Anschluss an
Hitler-Deutschland

Die Kärntner Slowenen
unter dem Zeichen des
Hakenkreuzes bis zum
Jahr 1941

Überfall auf
Jugoslawien

April 1942 - der
Monat der
Massenvertreibung von
Kärntner Slowenen

Das (Über)leben in
den Lagern

Widerstand gegen das
NS-Regime

Die Rückkehr
nach Hause

Nachkriegszeit

Das Niederschreiben
von Erinnerungen


Die Lage der Kärntner
Slowenen in der
heutigen Zeit


Quellen und Danksagungen

Widerstand gegen das NS-Regime

Als die größte Widerstandsgruppe gegen das NS-Regime können von Seiten der Kärntner Slowenen wohl die Partisanen verstanden werden. Es gab wohl auch noch andere Gruppierungen, wie den sogenannten "Zeleni Kader" ("Grüner Kader"), welche sich jedoch letztendlich auch der Organisation der Partisanen anschlossen.
Ein Partisane zu sein bedeutete eine Todsünde und wird von manch einer deutschnationalen Organisation auch noch heute als eine Art "Schimpfwort" verwendet. Der bekannteste Fall der Entgegenwirkung des Partisanentums stellt wohl die Enthauptung von elf aus Zell stammenden Partisanen in Wien dar.
Trotz dieser "Todsünde" konnte die Gruppe, welche sich hauptsächlich in heimischen Wäldern, Punkern und auf slowenischen Bauernwirtschaften versteckte, von Tag zu Tag wachsen und somit immer größeren Widerstand leisten.
Partisanen
Nach dem 8. Mai 1945. Partisanen marschieren ins Gailtal, im Hintergrund der Dobratsch, aus dem Buch: Pregon koroških Slovencev/Die Vertreibung der Kärntner Slowenen, Celovec/Klagenfurt, 2002
Für das NS-Regime war es deshalb wichtig, in Kärnten die Eisenbahnstützpunkte, die Industrie aber auch das Bandentum der Partisanen abzuwehren. All zu oft wurde dies leider auch anhand sogenannter "Verkleidungsmaßnahmen" erreicht, in dem sich Deutsche als Partisanen ausgaben und sich somit leichter zu geheimen Interaktionen Zugang verschaffen konnten. Dies ausnützend, töteten deutsche Soldaten auch elf unschuldige Mitglieder der Familie Peršman aus Koprein ober Eisenkappel, wo sich die Partisanen oft verstecken konnten.
Peršman
Opfer des Massakers am Peršmanhof, aus dem Buch: Zgodovina koroških Slovencev od leta 1918 do danes, Celovec/Klagenfurt, 1985

Die Vertreibung der Kärntner Slowenen in Konzentrationslager

Die Deportation der Kärntner Slowenen in diverse Konzentrationslager lässt sich auf drei Phasen aufteilen. Die erste Phase der Deportation fand in der Zeit des Anschlusses Österreichs an Hitler-Deutschland im Jahr 1938, bis zum Überfall Deutschlands auf Jugoslawien im Jahr 1941 statt. Die zweite Phase lässt sich den Jahren 1941 und 1942 zuteilen und die dritte der Zeit von 1942 bis zum Kriegsende im Mai 1945.
Von der ersten Phase der Deportation waren hauptsächlich jene Kärntner Slowenen betroffen, welche schon vor 1938 Widerstand gegen das Naziregime leisteten. Dies waren hauptsächlich Intellektuelle, welche sich auch in der Öffentlichkeit für die Aufrechterhaltung des slowenisch nationalen Bewusstseins aussprachen, in dem sie sich für die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Stützpunkte der slowenischen Bevölkerung bewusst einsetzten. Unter diese Intellektuellen lassen sich vor allem Geistliche, bzw. Pfarrer zählen.
Die erste Phase der Deportation in Konzentrationslager mussten jedoch auch Personen miterleben, welche in den Attentatvorbereitungen der Organisation TIGR (Trst, Istria, Gorica, Rijeka) auf Eisenbahnstützpunkte involviert waren und jene Personen welche den Widerstandsgruppen der KPÖ gegen das faschistische System, angehörten.
Die zweite Phase der Deportation betraf vor allem jene Personen, bei welchen man von Seiten der Machtvorherstellung aktiven Widerstand gegen das Naziregime vermutete. So wurden 1942 hauptsächlich die wichtigsten Organisatoren des Befreiungskampfes deportiert.
Die dritte Phase der Deportation kann als wahlloser Völkermord unter der slowenischen Bevölkerung verstanden werden. Hierbei wurden vor allem Slowenen aus ländlichen Gegenden, bzw. Bauern in den Tod geschickt.
Allgemein war für die Kärntner Slowenen das jähe Ende zwischen 1938 und 1945 in folgenden Konzentrationslagern vorbestimmt:
Auschwitz, Bergen Belsen, Buchenwald, Dachau, Flossenbürg, Groß Rosen, Lublin, Mauthausen, Natzweiler, Neuengamme, Ravensbrück, Sachsenhausen;
Und in folgenden Strafvollzugsanstalten:
Aichach, Bernau, Brandenburg, Karlau, Kolbenmoor, Libenau, Lübeck, Maribor, Spandau, Stein an der Donau, Straubing, Torgau, Waldheim.
Unter den Kärntner Slowenen wurden 917 Personen in Konzentrationslager geschickt. 199 kamen von dort nie wieder zurück.